Deutsche Gesellschaft für Care und CaseManagement
 
Newsletter Dezember 2023

Newsletter Dezember 2023

Liebe Leserinnen, liebe Leser des Newsletters, liebe Case Managerinnen und Case Manager,

nach einer längeren Pause erhalten Sie heute einen neuen DGCC-Newsletter.

Case Management entwickelt sich zunehmend dynamisch und man muss schon einen gewissen Aufwand betreiben, um nicht den Überblick zu verlieren. War es in den Anfangsjahren der DGCC vorwiegend Überzeugungsarbeit, die in den verschiedenen Arbeitsfeldern zu leisten war, müssen wir heute aufpassen, dass wir nicht links und rechts von Projekten, Gesetzgebungen und verwandten Begriffen überholt werden.
Eine durch Ehrenamtliche betriebene Fachgesellschaft wie die DGCC wird dieser Geschwindigkeit und Themenfülle nicht immer gerecht werden können. Trotzdem ist spürbar, beispielsweise bei Praxisentwicklungs- und Forschungsprojekten oder bei der Diskussion um die Patientenlotsen, welche Bedeutung der DGCC und ihrer Qualifizierung zukommt. Lesen Sie diese und weitere Nachrichten im aktuellen Newsletter!

Herzliche Grüße und eine gute Advents- und Weihnachtszeit!

Für den Vorstand

Michael Monzer
DGCC Vorstandsmitglied

Prof. Dr. Michael Monzer
Prof. Dr. Michael Monzer
(Foto: Privat)

Jahrestagung 2023 und 2024

Stefan Schmid (links) und Hugo Mennemann
Stefan Schmid (links) und Hugo Mennemann
(Foto: Michael Monzer)

Die 18. Jahrestagung der DGCC fand unter der Überschrift „Case Management in ländlichen Räumen“ mit 160 Personen an der Hochschule Neubrandenburg am 23. und 24. Juni 2023 statt, organisiert von Prof. Dr. Stefan Schmidt mit seinem Team.
Die Inhalte der Jahrestagung füllen die neuste Ausgabe der Fachzeitschrift Case Management (4/2023).

  • Editorial (Stefan Schmidt)
  • „Bisher vermisse ich ehrlich gesagt nichts“ – Versorgung auf dem Land (Hugo Mennemann)
  • Weniger ist mehr? Arbeits- und Lebensumstände in sozioökonomisch schwachen, ländlichen Räumen (M. Tuan Nguyen)
  • Versorgungslücken im Umfeld von Pflegebedarf (Isabel Jalaß, Lena Marie Wirth, Philipp Bläser, Janet Cordes, Nicole Ruppert, Manfred Hülsken-Giesler)
  • Etablierung von Community Health Nursing in Deutschland, Interview mit Bernadette Klapper
  • Wie sich Patientenlotsen in das Gesundheitssystem integrieren lassen (Anke Siebdrat, Michael Brinkmeier)
  • Indikation und Reflexion aufsuchender Arbeitsweisen im Kontext von Case Management (Matthias Müller)
  • Social Prescribing – das Rezept für eine gesunde Gesellschaft (Doris Polzer)
  • Case Management als stützende Komponente in Palliative Care (Stefanie Kämper)
  • Auf der Suche nach Spuren von zivilgesellschaftlichem Engagement (Jenny Polier)

Die Zeitschrift, die DGCC-Mitglieder im Rahmen ihrer Mitgliedschaft erhalten, erscheint im medhochzwei-Verlag
Der 19. Fachkongress der DGCC wird mit dem Thema „Verantwortung im Case Management – im Fall und im System“ am 21./22. Juni 2024 in den Räumlichkeiten der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh stattfinden.
Näheres dazu auf der Website der DGCC unter Jahrestagung 2024.


ÖGCC Jahrestagung

Ausschreibung ÖGCC Jahrestagung 2023Die Österreichischen Gesellschaft für Care & Case Management (ÖGCC) hat ihre restlos ausgebuchte 15. Jahrestagung unter der Überschrift „Armut. Gesundheit. Case Management.“ am 28. November 2023 in Wien abgehalten. Unter anderem referierte Martin Schenk (Vorsitzender der Armutskonferenz) zum Thema “Armut und Gesundheit. Zusammenhänge und aktuelle Entwicklungen.“

Alle Vortragsfolien können auf der Website der ÖGCC eingesehen werden.


D-A-CH: Solide Grundlage

Kompass Windrose - Newsletter
Foto: Jametlene Reskp – unsplash.com

„Es macht Freude, mit den Kolleg:innen der Österreichischen Gesellschaft für Care und Case Management sowie des Netzwerkes Case Management Schweiz in dem Dreiländerverbund zum Case Management (D-A-CH) zusammenzuarbeiten“, so Hugo Mennemann nach dem Dreiländertreffen am 7. Juli 2023 in Bern.
In der nächsten Ausgabe der Zeitschrift Case Management erscheint eine ausführliche Zusammenfassung des Treffens in Bern. Im nächsten Jahr werden wir an gemeinsamen Leitlinien arbeiten, um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Verstehens und Implementierens von Care und Case Management sichtbar zu machen. Ziel ist, die Zusammenarbeit zu stärken und gemeinsame Aktivitäten in den Blick zu nehmen.

 


Patientenlots:innen

Gruppenbild vor Publikum
Tag der Patientenlots:innen
(Foto: Deutsche Schlaganfallhilfe)

Die Veranstalter des „Tags der Patientenlotsen“ wollen den Anspruch auf ein Case und Care Management rechtlich verankern.
Mehr als 160 Teilnehmende aus dem Gesundheitswesen haben am 9. November in Berlin über die regionale Unterstützung von Menschen mit komplexen Versorgungslagen durch Patientenlotsen diskutiert. Damit soll die Versorgung von Menschen in gesundheitlichen und sozialen Notlagen gestärkt werden. Patientenlotsen komme dabei eine entscheidende Rolle zu, sind die Veranstalter des „Tags der Patientenlotsen“ überzeugt.
Der Tag ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Bundesverbands Managed Care, der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management, der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Er fand 2022 erstmals in Berlin statt und verknüpft die deutschlandweit über 50 Patientenlotsen-Projekte miteinander, die in unterschiedlichen Indikationen Menschen in komplexen Versorgungslagen unterstützen. Wie im Vorjahr appellieren die Veranstalter: Die Bundesregierung muss die im Koalitionsvertrag formulierte Ankündigung, Patientenlotsen regelhaft zu etablieren, umsetzen.
 
Welche Möglichkeiten im Sozialleistungssystem für die Installierung von Patientenlotsen gegeben sind, zeigt der Sozialrechtsexperte Prof. Dr. jur. Gerhard Igl mit seinem Rechtsgutachten auf. „Das Gutachten ist eine wichtige Grundlage für den von der Koalition angestrebten Pfad zur Implementierung von Patientenlotsen in unserem Gesundheitssystem“, betont Dr. Michael Brinkmeier, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.

Prof. Dr. Lutz Hager, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Managed Care (BMC), unterstreicht die Bedeutung von Lotsen für eine vernetzte regionale Versorgung: „Gerade in schwierigen Situationen profitieren Patienten von einer koordinierten Versorgung in ihrer Region. Voraussetzung dafür ist, dass sie kompetent durch den SGB-übergreifenden Dschungel gesundheitsrelevanter Leistungen gelotst werden. Patientenlotsen sind daher ein unverzichtbarer Bestandteil regionaler, integrierter und patientenzentrierter Versorgung.“

„Bei der Bewertung der Wirksamkeit von Lotsen ist neben der medizinischen Verbesserung die Frage einer umfassenden Teilhabe in den Mittelpunkt zu stellen“, betont Prof. Dr. Peter Löcherbach, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management. „Die Erfahrungen der verschiedenen Lotsenmodelle verdeutlichen, dass die Intervention stets die gesamte Lebenssituation der Betroffenen umfasst.“ Der Anspruch auf eine Wegleitung (Care und Case Management) müsse daher jetzt endlich rechtlich verankert werden.

Joachim Sproß, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke, ergänzt: „Es gilt nun, die gesammelten Erfahrungen zusammenzuführen und Patientenlotsen auch innerhalb des Versorgungssystems sektorübergreifend einzurichten. Die koordinierende Lotsentätigkeit stärkt gerade in der Versorgung von chronischen, seltenen und komplexen Erkrankungen Therapieerfolge.“

Das Programm und die Hauptvorträge sind auf der Website der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe einsehbar.


Projektsammler DGCC

Projektsammler - Symbolbild Datenbank BücherProjekte und Forschung zum Thema Care & Case Management sind vielgestaltig und international sehr unterschiedlich. Wir möchten trotzdem den Versuch wagen, sie zu sammeln und zu systematisieren.

Die DGCC als Fachgesellschaft für Care & Case Management in Deutschland plant perspektivisch eine interaktive Datenbank anzulegen, die einen Überblick ermöglicht und die Suche nach und das Einstellen von Publikationen erleichtern könnte. 
Letztlich soll diese Systematisierung von interdisziplinärem Wissen, die Suche nach Kriterien erleichtern, welche uns näher zur Beantwortung der Frage bringen: Wie lässt sich die Wirkung von so komplexen Interventionen im Sinne des Care & Case Managements untersuchen? Und welche Argumente lassen sich über positive Wirkzusammenhänge sammeln, um Care & Case Management (leistungs)rechtlich stärker zu verankern?
Einträge können über eine Formular-Abfrage eingereicht werden.

 


Zertifizierungskommission (ZK): Sachstand der Zertifizierung von Organisationen

Symbolbild Audit
Foto: MK-Photo – AdobeStock

Die Nachfrage des Angebotes der DGCC zur Zertifizierung von Organisationen könnte auch „nach Corona“ besser sein. Zu Beginn des Jahres wurde in einer Rundmail an alle DGCC-Mitglieder an das Angebot der Zertifizierung von Organisationen und das Prozedere der Auditierung erinnert.

Sehr erfreulich: Die InReha aus Hamburg hat sich Ende Juni 2023 erfolgreich der Re-Zertifizierung gestellt, das heißt: Sie hat sich zum zweiten Mal auditieren lassen und ist nun für weitere drei Jahre durch die DGCC zertifiziert. Damit hat die InReha weiterhin ein Alleinstellungsmerkmal, denn sie ist nach wie vor die einzige DGCC-zertifizierte Organisation in Deutschland. 
Ein weiteres Auditverfahren ist zumindest auf dem Weg. Vier Organisationen haben sich an die Zertifizierungskommission, drei von ihnen mit dem Einreichen von Konzepten, gewandt. Die drei ZK-Mitglieder, Jürgen Ribbert-Elias, Andreas Podeswik und Jürgen Drebes, haben Vorgespräche geführt und die Konzepte gesichtet. Bis zur Zertifizierungsreife bedarf es vereinzelt noch weiterer Entwicklungsschritte bei der Implementierung und Verstetigung von Case Management.
Die Vorlagen rund um die Zertifizierung von Organisationen wurden Anfang 2023 komplett aktualisiert und sind mit Ausnahme einzelner, interner Dokumente von der Homepage der DGCC herunterladbar.

 


Personalia: Die DGCC sagt Danke!

Portraitbild Ursula Jäger
Ursula Jäger
(Foto: privat)

Ursula Jäger übergibt mit dem Ausscheiden aus ihrer beruflichen Tätigkeit als Fachlehrkraft in den Studienfeldern Beratung und Arbeitnehmerintegration an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Mannheim die Sprecherinnenschaft der Fachgruppe Arbeitsmigration Süd an Frau Kellersohn (Bfz-Essen GmbH) und Frau Schütte (Agentur für Arbeit).

Über 11 Jahre hat Frau Jäger engagiert die Arbeitsgruppe geleitet, Positionspapiere der DGCC mitgeschrieben und die Lebenssituation arbeitssuchender Menschen in komplexen Unterstützungssituationen aus Sicht der DGCC in den Blick genommen. Für die engagierte und gewinnbringende Zusammenarbeit bedanken wir uns recht herzlich, wünschen Frau Jäger alles Gute und hoffen auf weitere Begegnungen im Rahmen der DGCC-Veranstaltungen.

 


LinkedIn-Seite

Die DGCC ist jetzt auch auf LinkedIn. Damit können aktuelle Entwicklungen in unserer Fachgesellschaft schneller einem breiten Publikum bekannt gemacht werden.


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